Thomas Heinicke 11.01.2017-05.03.2017

Thomas Heinicke (Glauchau)
Malerei

Zum künstlerischen Auftakt am 11. Januar 2017 begrüßte Dr. Birgit Salzbrenner, Vorsitzende des Meeraner Kunstvereins e.V., das Publikum in der Meeraner Galerie ART IN und freute sich, dass sie gleich zu Beginn des neuen Jahres ein Galeriegespräch ankündigen konnte. Galerist Bernd Weise sollte an diesem Vernissage-Abend dem Künstler Thomas Heinicke auf den Zahn fühlen – und das tat er. Denn was passiert, wenn sich ein Kunstsachverständiger und ein Restaurator im Gespräch vertiefen? Die Antwort dürfte klar sein! So erfuhren die Gäste nicht nur interessante Details aus dem Leben des Künstlers, sondern erhielten auch einen spannenden Einblick in die Arbeit eines Restaurators und Uhrmachers.

Thomas Heinicke schwärmte von seiner gedanklich-virtuellen Reise ins 17. Jahrhundert und wie ihn die Werke der damaligen Künstler inspiriert haben – darunter auch der niederländische Maler Peter Paul Rubens. So ist es auch kein Wunder, dass der Wickersdorfer Künstler sich stark an einem seiner Vorbilder orientiert und dennoch neue und für den Betrachter fremd wirkende großformatige Malereien präsentiert. So ist auch der Titel der Ausstellung „Fremde Begegnungen“ mit Bedacht gewählt. Die Werke lassen viel Interpretationsspielraum – von geheimnisvoll bis eben dem Motto verpflichtend FREMD. Doch auch ein weiterer wichtiger Faktor spiegelt sich in Heinickes Bildern wieder: Manches scheint unvollendet zu sein.

Galerist Bernd Weise ging in seinem Gespräch näher darauf ein und warf das Wort „Nonfinito-Kunst“ in die Runde: „Ich musste erst einmal im Internet googeln, was es überhaupt damit auf sich hat“, spannte er mit einem Augenzwinkern den Bogen auf scheinbar unfertige Werke des Künstlers. Und hatte damit auch schon die Erklärung des Wortes gegeben. Thomas Heinicke ging noch detailreicher darauf ein: „Es geht darum, dem Betrachter eine eigene – nur im Kopf entstehende – Interpretation des Bildes zu ermöglichen. Der Zuschauer vollendet mein Bild im Geiste, er führt die Linien oder fehlenden Details für sich weiter.“ Dabei betonte der Künstler, dass das nicht immer einfach sei, den Nonfinito-Punkt zu treffen.